My Secret Is Mine

Der Buchtitel My Secret Is Mine erinnert an eine erotische Konstellation im Kosmos, die nicht allein im Christentum bekannt ist: Der Mensch, seine Seele, ist die Braut Gottes und verdankt diesem Liebesgeheimnis seine Existenz sowie seine tiefste mystische Erfahrung.

Von ihr künden insbesondere die Texte von Frauen im Spätmittelalter, aber auch Meister Eckhart vergleicht die Gottesgeburt mit einem Kuss und den Seelengrund mit einem Mund, der Gott küssen kann. Über dieser Verbindung liegt ein Geheimnis, das die Braut in Mechthilds von Magdeburg Das fliessende Licht der Gottheit selbstbewusst bewahrt: „Mein Geheimnis gehört mir“ (damit schliesst sie auch an den Jesaia-Vers 24,16 an secretum meum mihi).

Das Buch ergründet diese erotische Konstellation zwischen Gott und Mensch in der spätmittelalterlichen Literatur und fragt auch nach den Folgen: Was geschieht, wenn sich die Kategorien Geschlecht, Macht, Zeit sowie Beziehungsverläufe, wie sie unter Menschen typisch sind, in die Gotteserfahrung einlagern?

My Secret Is Mine. Studies on Religion and Eros in the German Middle Ages

VIII & 297 Seiten; 19 Abbildungen
ISBN 978-90-429-0871-0
Leuven / Louvain: Peeters 2000 (Studies in Spirituality Supplements 4)

Echos

„Kellers Arbeit ist ein wichtiger Beitrag zu einem der bedeutendsten Kapitel der europäischen Mystik und zugleich zum noch immer nicht ausreichend erforschten Bereich der mittelalterlichen (und frühneuzeitlichen) Vorstellungen zu Erotik, Sexualität und Ehe, wie sie in der abendländischen fiktionalen und gebrauchsbezogenen Literatur instrumentalisiert sind.“ (M. Dallapiazza)

„Keller’s rich study not only introduces a range of intriguing and little-known German texts to the Anglophone reader, but contributes persuasively to our understanding of the ancient „hermeneutic tightrope act“ [263] that balances an all-too-earthly, historically conditioned gender hierarchy against the dream of a timeless, suprasexual marriage with God.“ (B. Newman)

Besprechungen

Neue Zürcher Zeitung, 8. Mai 2001: 65 (A. Dörfler-Dierken)
Le Moyen Age. Revue d’histoire et de philologie 108/2002,3-4: 709 (Claude Lecouteux)
Mediaevistik 14/2001: 273-275 (A. Classen)
Medioevo Latino 22/2001: 1062 (E.Ch.)
Mystics Quarterly 27/2001,3: 117-119 (Gertrud Jaron Lewis)
The Sixteenth Century Journal 33/2002,3: 885 (Barbara Newman)
The Journal of Religion 82/2002, 1: 111-112 (Bernard McGinn)
Zeitschrift für deutsche Philologie 123/2004,1: 146-149 (Inés Mateós)
Zeitschrift für deutsches Altertum und deutsche Literatur 132,1: 134-139 (Uta Störmer-Caysa)
Journal of English and Germanic Philology 101/2002,1: 102-104 (Marianne Kalinke)
Speculum 78/2003,2: 542-544 (J. Bugge)
The Medieval Review 2003 / 03.02.08, s.p. (Debra Stoudt)
Revista de Espiritualidad 59/2000: 506-507 (TP)
Arcadia 2001/36,2: 386-388 (Michael Dallapiazza)
L’Homme 14, 2003 2: 426-427 (I.Hernández)
Deutsches Archiv für Erforschung des Mittelalters 2001/57,2: 857 (G.Sch.)
Revue d’histoire et de philosophie religieuses 2001/81,3: 366 (A. Noblesse-Rocher)